Die Künstlerin Siglinde Berndt hat den Menschen – gleich welcher Ethnie – zu ihrem Thema gemacht. Vorwiegend sind es Männer, die von weit herkommen. Es sind Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, um ein neues Leben zu finden. Aber es geht der Künstlerin um mehr: der Zusammenklang aller Teile ist ihr eigentliches Thema.
Der Mensch im Mittelpunkt
Als Sozialpädagogin – über ihren Beruf ist sie zur künstlerischen Gestaltung gekommen – hat sie gelernt, Menschen und Dinge in ihren Abhängigkeiten voneinander zu betrachten. Begegnung, Beziehung, Energie und Spannung sind die Dreh- und Angelpunkte des Daseins, denn der Mensch lebt nicht isoliert, sondern in ständiger Wechselwirkung mit seiner Umwelt. Auch der Betrachter fühlt sich angezogen von diesen bildhaft erzählten Geschichten und bringt im Geiste seine eigene Geschichte mit ein.
Die künstlerische Ausformung der Themen geschieht auf unterschiedliche Weise:
In ihren Collagen legt Siglinde Berndt zunächst den Bildgrund mit weißer Acrylfarbe an, malt darauf mit Pigment farbige Objekte und fügt mit Stift gezeichnete menschliche Gestalten hinzu. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass die Gestalten ausgeschnitten und in das vorbereitete Bild hineingeklebt sind. Sie wirken dadurch geringfügig erhöht und erhalten eine leichte Dreidimensionalität. Die Künstlerin greift nach einem Vorrat von ihr gezeichneter und ausgeschnittener Personen und schiebt eine Gestalt spielerisch auf dem Bildgrund hin und her, bis sie ihr richtig zu liegen scheint.
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